Operationen an der Schulter
Normalerweise ist das Schultergelenk äußerst flexibel und erlaubt Bewegung in viele Richtungen. Doch Verschleiß oder Fehlstellungen können diese Flexibilität deutlich einschränken und Schmerzen verursachen.
In manchen Fällen führen konservative Therapien leider nicht mehr zum gewünschten Erfolg. Dann kann der Spezialist lädierte Sehnen und Bänder wieder reparieren, Knochenstücke entfernen oder ein künstliches Gelenk einsetzten.
Hier finden Sie nützliche Informationen zu den Schulter-Operationen, die wir durchführen.
Im Vordergrund stehen zunächst konservative Therapien wie entzündungshemmende, schmerzlindernde Medikamente, Krankengymnastik und Stoßwellen-Therapie. Wenn die konservative Behandlung einer Kalkschulter jedoch nicht zum erwünschten Ergebnis führt, ziehen wir eine operative Kalkentfernung in Erwägung.
Hierbei wird der Kalk in der Rotatoren-Manschette mit einer Kamera (Arthroskop) aufgespürt und entfernt. Diese Entfernung des Kalkdepots kann minimal-invasiv – also mit möglichst geringer Beeinträchtigung – erfolgen. Diese Vorgehensweise wird auch als Schlüsselloch-Chirurgie bezeichnet.
Nützliche Hinweise
Nach der Operation ist wird eine kurze Ruhigstellung der Schulter nötig. Anschließend ist Krankengymnastik erforderlich, um die Beweglichkeit der Schulter wieder herzustellen.
Subakromiale Dekompression bei Impingement
Wörtlich übersetzt bedeutet subakromiale Dekompression „Verminderung des Drucks (bzw. Entlastung) unterhalb des Schulterdachs“. Das Ziel ist, bei einem Impingement (Schulterengpass-Syndrom) wieder Platz für die eingeklemmte Rotatoren-Manschette zu schaffen.
Bei dieser Operation entfernt der Operateur (Orthopäde oder Schulter-Spezialist) einen Teil der Unterseite des Schulterdachs (Akromion) mit Hilfe einer Fräse. Meist werden auch Teile des Schleimbeutels oder der gesamte Schleimbeutel entfernt, damit sich der Oberarm-Kopf wieder frei bewegen kann.
Nützliche Hinweise
Bereits 2 Tage nach der subakromialen Dekompression kann mit der Physiotherapie begonnen werden. Nach der Entfernung der Schulterbandage ist Bewegung wichtig. Etwa 2 Wochen später sollte der Arm die Horizontale erreichen können. Rund 6-12 Wochen nach der Operation ist das Gelenk normalerweise wieder frei beweglich.
Nach einem Teil-Riss der Rotatoren-Manschette kann zunächst eine ACP-Therapie erfolgen. Bei einem vollständigen Riss oder Versagen der konservativen Therapie wird in der Regel eine Operation durchgeführt. Als Faustregel gilt: Je jünger der Patient, desto früher wird operiert.
Die Riss-Enden, die sich wie ein Gummiband zurückgezogen haben, werden hierbei wieder an die ursprüngliche Stelle zurück gezogen, dort mittels Schrauben sowie Fäden fest verankert und vernäht.
Die Operation kann arthroskopisch oder im schonenden Mini-open-repair-Verfahren erfolgen. Grundsätzlich richtet sich die operative Therapie nach der Rissgröße, Sehnenqualität, dem Verkürzungsgrad und dem Alter des Patienten.
Nützliche Hinweise
Sehnenrisse im Schultergelenk sollten kurzfristig operativ versorgt werden, da kleine Risse eine bessere Prognose haben. Die Rehabilitationsmaßnahmen für Patienten mit körperlich anspruchsvollen Berufen dauert in der Regel 10-12 Wochen.
3 cups
Flour
2 tbsp.
Salt
1½ cups
Butter
2.
DELTA XTEND
Inverse Schulterprothese
1.
GLOBAL UNITE
Schulter-Endoprothese mit Ersatz
der Schulterpfanne
Quelle: Info-Broschüre Schulter-Endoprothetik DePuy Synthes
Schulter-Prothese (künstliches Schultergelenk)
Im Anfangsstadium einer Schultergelenks-Arthrose kann eine konservative Therapie z.B. mit Hyaluronsäure-Injektionen hilfreich sein. Ist eine Operation nötig, wird das verschlissene bzw. verletzte Schultergelenk durch eine Prothese teilweise oder vollständig ersetzt.
Durch die sogenannte Hemi-Prothese wird nur die Gelenkfläche des Oberarm-Kopfes ersetzt, die Schulter-Totalendoprothese (Schulter-TEP) ersetzt beide Gelenkflächen. Die inverse (umgekehrte) Schulter-Endoprothese wird bei zerstörter Rotatoren-Manschette verwendet. Welcher Schulterprothesen-Typ implantiert wird, entscheidet der Operateur in Abhängigkeit von Alter, Muskel- und Knochenqualität sowie der körperlichen Aktivität des Patienten. Zudem wird jede Prothese individuell an den Patienten angepasst.
Bei normalem als auch bei unfallbedingtem Verschleiß verwenden wir häufig die „Eclipseprothese“ (als Hemi und Total-Endoprothese) der Firma Arthrex. Hier besteht die Möglichkeit – insbesondere nach Unfällen mit Oberarmkopf-Fraktur – die wichtigen Höckerchen mit den dazugehörigen Sehnen zu belassen und nur die verschlissene Gelenkfläche zu erneuern. Bei dieser Operation handelt sich um ein minimal-invasives Verfahren. Bei einem später notwendigen Prothesenwechsel lässt sich der notwendige Eingriff mit deutlich geringerem Risiko durchzuführen.
Darüber hinaus setzten wir die anatomische Prothese „Global Unite“ (als Hemi- und Total-Endoprothese) der Firma DePuy Synthes häufig ein. Hier liegt der Vorteil in der Modularität des Systems, die es möglicht, die Anatomie des Schultergelenkes „nachzubauen“. Ein weiterer Vorteil: Sollte es später – z.B. wegen Versagens der Rotatoren-Manschette – zu einem Prothesenwechsel kommen, ist es möglich, lediglich Teilkomponenten zu wechseln und beispielsweise den Prothesen-Schaft zu belassen. Hierdurch reduziert sich die Invasivität und damit das OP-Risiko.
Die extra-anatomische, inverse Prothese „Delta XTEND“ von DePuy Synthes erlaubt nicht nur die Behandlung des Schulterglenk-Verschleißes sondern auch die Verbesserung der Schmerzsituation und Bewegungsunfähigkeit bei chronischen Rotatorenmanschetten-Schäden.
Nützliche Hinweise
Auf die Operation und den 8-10-tägigen Krankenhausaufenthalt folgt nach 6 Wochen eine 3 bis 4-wöchige Rehabilitationsmaßnahme. Diese kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.
Allgemeine Informationen zum Herunterladen
Info-Broschüre zur Schulter-Endoprothetik von DePuy Synthes
Dekompression bei Schultereckgelenks-Arthrose
Haben Hyaluronsäure- und/oder Kortison-Injektion nicht zum gewünschten Erfolg geführt oder ist die Schultereckgelenks-Arthrose zu weit fortgeschritten, kann eine Operation Abhilfe schaffen. Vor allem dann, wenn der Knorpel zwischen Schlüsselbein und Schulterdach bereits nicht mehr vorhanden ist, sodass die Knochen-Enden schmerzhaft aneinander reiben.
Bei der Dekompression (Entlastung) wird ein kleines Stück vom äußeren Schlüsselbein-Ende entfernt – laterale Clavicula-Resektion genannt. Durch den mit der arthroskopischen Operation geschaffenen Platz wird die Ursache des Reibungsschmerzes eliminiert.
Nützliche Hinweise
Um Verwachsungen und Verklebungen zu vermeiden, soll der Arm bereits ab dem ersten Tag nach der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) bewegt werden. Die Rehabilitationsphase ist individuell, beträgt aber meist 2-4 Wochen.
Kapsel-Band-Stabilisierung bei Schulter-Instabilität
Diese Operation wird rein arthroskopisch, also nach dem Schlüsselloch-Prinzip durchgeführt.
Um die Schulter-Instabilität zu beheben, wird die abgerissene Gelenklippe (Labrum) mit zwei bis drei Bio-Ankern angenäht. Da es keine Durchtrennung von Muskeln und Sehnen gibt, ist die Operation weniger schmerzhaft und die Rehabilitation geht recht schnell.
Sollte es durch häufige Auskugelungen (Luxation) zu einem höhergradigen Knochenverlust des Schultergelenks gekommen sein, sind eventuell erweitere offene Operationen notwendig.
Nützliche Hinweise
Damit die Schulter optimal verheilt, muss für rund 4 Wochen eine Schulterbandage getragen werden. Das Risiko einer erneuten Schulterausrenkung ist individuell. Statistisch gesehen bleiben rund 90 % aller operativ stabilisierten Schultern dauerhaft stabil.
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Packliste fürs Krankenhaus